Strannik von Anna Rakhmanko

Linda Woischwill

 

 

Strannik bedeutet auf Russisch „Wanderer“. In der gleichnamigen Graphic Novel von Anna Rakhmanko und Mikkel Sommer begleiten wir einen Obdachlosen Boxer mit Kampfnamen Ali Baba bei einem illegalen MMA-Kampf in der Nähe von Moskau. Dazu wird die Lebensgeschichte von ihm in kurzen Texten erzählt. Und diese ist geprägt von Verlust, Trauer und Einschränkungen.

 

Direkt nach der Geburt in Kasachstan werden die Eltern gefragt, ob der Sohn ins Kinderheim gebracht werden soll. Grund: eine Lippen- und Gaumenspalte. Durch diesen Sprachfehler wird er auf eine Schule für geistig behinderte Kinder geschickt, obwohl sein Gehirn nicht beeinträchtigt ist. Später konnte die Mutter das Geld auftreiben und ihren Sohn nach Sibirien aufs Internat schicken. Sein Leben konnte dadurch leider keine positive Wendung nehmen. Der Vater durch den Krieg traumatisiert, die Familie zusammen in einer winzigen Wohnung und der Boxer landet auf der Straße. Er verliert seinen Job, sein gesamtes Hab und Gut und es bleibt nur der Boxring. Dabei mag er es nicht, seinem Gegner Schmerzen zuzufügen. Doch er hat keine Wahl, er braucht die Siegprämie zum Überleben….

 

Die Bilder und die kurzen, prägnanten Texte passen meist nicht richtig zusammen, stört aber die Sogwirkung in keinem Fall. Eindrückliche Bilder, stark gezackt und in schwarz-weiß gehalten, zeigen Radikalität und Brutalität.

 
 

Eine deprimierende Lebensgeschichte, die beim Lesen betroffen macht. Ich war gerührt und entsetzt. Eine wirklich bewegende Geschichte mit faszinierenden Bildern.

 

 

 

Anna Rathmanko

 

Strannik

 

Rotopol Verlag

 

48 S. - € 14,00

 

 

 

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